Werk

<< zur Playlist der Sendung       Geo´s music>>

Haiku-Press

FOETUS STRIKES BACK

(Feb. ´96; mit * Anne, ** Heinz-Georg)

switch to English

* Warum nennt du dich heute nur noch Foetus?

F: Ich habe alle Variationen aus mir rausgeholt und wollte es endlich überschaubar machen. Ich hatte es satt, ständig den Namen zu ändern. Ich habe das Gefühl, das oft genug getan zu haben. Ich habe immer noch Stereoid Maximus, aber habe Clint Ruin und Wiseblood so ziemlich aufgegeben. Ich wollte es kompakter gestalten, weil ich so viele Projekte am Laufen habe, daß es verwirrend wird. Ich habe so circa 'ne Million Namen verwendet. Deswegen ist es jetzt nur noch Foetus, das ist konfrontierender. Ich bin Foetus. Hear me roar!

** Warum hast du mit den verschiedenen Namen überhaupt angefangen?

F: Perversion. Um pervers zu sein und um eine Mythologie zu erschaffen. Ich habe Presseinfos geschrieben und für jede Band einen anderen Line-up angegeben. Jede Band hatte eine andere Intention, wie etwa Scraping Foetus Off The Wheel, You've Got Foetus On Your Breath. Dazu sind die Albumtitel sehr bekennend, wie da, wo man sieht, daß Foetus Terroristen sind. Es ist politischer. Foetus Interruptus war purer Haß und für Foetus Corruptus und Foetus In Excelsus Corruptus Deluxe mußte ich Corruptus sein, weil ich die Reinheit des Nur-Foetus-Seins korrumpierte. Weil ich diese ganzen Musiker mit dabei hatte, nannte ich's Foetus Corruptus.

* Bedeutet das, daß es nicht nur dazu da ist, die Presse zu ärgern, die versucht, dich zu kategorisieren?

F: Es ist etwas Dadaistisches. Die Leute machen so was nicht. Ich dachte, es wäre interessant, so etwas zu machen. Einfach verschiedene Mutationen zu durchlaufen. Ich glaube nicht, daß irgend jemand das schon gemacht hat.

* Ich kenne nur das neueste Album, deshalb kann ich es nicht mit den anderen Sachen vergleichen. Für mich hat dieses Ändern von Namen und Bandline-ups etwas davon, seine unterschiedlichen Persönlichkeiten musikalisch auszudrücken.

F: Nein, das ist mehr wie als wenn man sich häutet. Ich schreite vorwärts und lasse die letzte Haut hinter mir.

* Während du als Person wächst?

F: Ja, während ich als Künstler wachse. Das heißt aber nicht, daß ich nicht stolz auf meine Arbeit bin. Ich bin stolz auf sie, aber ich bin ein äußerst selbstkritisch. Es war wirklich etwas Dadaistisches, denke ich. Es ist auch der einfachste Weg, da die Leute nicht wissen, ob sie zu Y oder S in ihrer Plattensammlung suchen sollen. Man geht einfach zu F. Wißt ihr, bei Maximus und Wiseblood sind Aufkleber dabei, auf denen steht "Unter Foetus ablegen". Es ist einfach, daß alles zusammengetan wird, um es stromlinienförmiger zu machen.

* Konzentrierter. Mutierst du zu einem Foetus?

F: Ich bin Foetus.

* Du bist also da.

F: Ich bin, es sind einfach alle unterschiedlichen Aspekte meiner Persönlichkeit.

Weißt du, jeder hat seine traurigen Momente, euphorische Momente und selbstmörderische. Das sind alles verschiedene Elemente von mir. Hauptsächlich auf die traurigen und selbstmörderischen Momente konzentriert. Hehe.

* Ich mag die Idee, weil die meisten Leute ebenfalls unterschiedliche Aspekte innerhalb ihrer Persönlichkeit haben, aber sie sind einfach nicht in der Lage, sich verschiedene Namen oder Mythen oder was auch sonst immer zu geben.

F: Das ist auch eine Art Perversion in meiner Kunst. Es ist eine Art künstlerisches Statement, wie auch eine Statement über meine Intentionen.

* Warum gibt es keine Soloauftritte mehr?

F: Ich habe das gemacht und würde es nicht wieder tun, da jetzt jeder das mit Rap, Techno und House Bands zu machen scheint. Bei diesen Solo-Tape-Shows spielst du immer über die gleichen Tracks, obwohl ich darauf jedes einzelne Instrument spiele. Live mit einer Band zu spielen, erlaubt mehr Raum für Improvisation. Es ist viel körperlicher. Jedesmal wenn ich toure, ich habe fünf Touren mit Band gemacht, habe ich eine andere Band. Ich hatte fünf verschiedene Bands. Die verschiedenen Leute bringen unterschiedliche Elemente mit ein. Manchmal habe ich Violinen dabei, manchmal nicht. Verschiedene Leute spielen, aber ich bin immer noch der Zirkusdirektor, der Diktator. Ich dirigiere die Band so ähnlich wie James Brown es macht und bin so in der Lage, Sektionen auszudehnen, mit Improvisationen zu arbeiten und ich kann Teile ausdehnen wo dann die anderen mit kleineren Teilen hinzukommen. Wir haben dies ein paar mal auf dieser Tour gemacht, d.h. neue Teile frei zu erschaffen.

** Was machst du auf der Bühne?

F: Ich singe. Ich spiele das Publikum. (Anm.: wohl im doppelten Sinne) Ich dirigiere die Band und ich dirigiere das Publikum.

* Was meinst du, wenn du sagst, daß deine Platten dein Beichtstuhl sind?

F: Das ist so wie ein Tagebuch. Aufschreiben, was in meinem Leben passiert. Bestenfalls sollte es eine Katharsis sein. Aber manchmal, anstatt daß ich das, was ein besonders schrecklicher Teil in meinem Leben ist, aufliste, anstatt daß ich die Wunde heilen lasse, ist es ein Kratzen am Schorf, so daß die Wunde nicht heilt. Das macht manchmal es auch besonders schwierig für mich, live zu singen. Beispielsweise auf der letzten US-Tour, letzten Sommer, war ich richtig deprimiert und brach oft auf der Bühne zusammen und mußte ein paar Mal abhauen. Ich wollte nicht wieder da rauf gehen und so was. Aber ich weine schon auf der Bühne.

** Ist das auch schon auf dieser Tour vorgekommen?

F: Ich habe zweimal geweint. Das liegt daran, daß ich über spreche, was von einem ganz tiefen, persönlichen Ort in mir kommt. Ich werde dann sehr emotional.

* Das muß hart sein, jede Nacht zu spielen.

F: Ja, die US-Tour ist emotional sehr zehrend. Zu der Zeit passierten viele schlimme Dingen in meinem Leben und ich wurde für circa drei Monate richtig krank. Die konnten nicht rausfinden, was mit mir los war und haben schließlich beschlossen, daß es am Streß und an den Sorgen lag, was sich wiederum körperlich ausdrückte. Ich bekam Ausschlag, verlor das Bewußtsein, hatte Schweißausbrüche. Ich war dauernd in der Notaufnahme. Sie haben mich an den Tropf gelegt und ich bekomme immer noch Medikamente dagegen. Ich bekomme alle möglichen Medikamente. Ich hatte Tests und so weiter.

* Das bringt mich zu der Frage, ob du noch immer deine alten Platten hörst und ob du sie miteinander vergleichst.

F: Ich habe mir meine alten Platten schon länger nicht mehr angehört. Letztes Jahr habe ich sie gehört, weil sie erneut herausgebracht wurden und ich von ihnen keine gehabt habe. Ich habe die Texte gelesen und ich denke, daß es einen Themenstrang durch meine Arbeit hindurch gibt, der sich entwickelt. Ich kann, weil ich so nahe an den Themen bin, kann ich sehen, was zu dem jeweiligen Zeitpunkt in mir vorging. Ich finde meine wirklich frühen Sachen peinlichst unhörbar. Aber wenn ich das nicht gemacht hätte, dann würde ich nicht den Punkt erreicht haben, an dem ich jetzt bin. Ich habe viel Experimentiererei aus mir rausgeholt, ehe ich wirklich meine Weg gefunden habe. Ich war in der Lage, das zu übersetzen, was mir zu der Zeit im Kopf herumspukte und mich verfolgte. Seit dem ich meinen Weg gefunden habe, so um '83 rum mit Hole, habe ich die Experimente hinter mich gebracht und diese Lösung gefunden und ungefähr seitdem gab es von niemandem mehr schlechte Einflüsse. Ich beeinflußte mich selbst.

* Ja, es bedarf schon der Übung.

F: Ja, es brauchte eine Weile. Ich experimentiere immer noch. Ich lerne immer noch und entwickele mich. Ich sehe es als wie wenn Berg erklimmt. Es gibt Hügel und Täler, aber man muß den Berg erklimmen. Es macht keinen Sinn, die Spitze zu erreichen, denn wenn du die Spitze erreicht hast, dann fällst du einfach auf der anderen Seite runter. Ich besteige ständig diesen Berg.

* Ich glaube, daß die meisten Leute das in ihrem Leben tun bzw. daß die das tun sollten. Man sagt ja, daß man nie aufhört zu lernen. Man wäre tot, wenn man aufhören würde.

F: Wenn ich keine Musik machen würde, wäre ich in sechs Monaten tot. Entweder ich wäre es oder zwanzig Leute in McDonalds wären es.

* Oh, das kann ich verstehen. Ahm, du hast Techno erwähnt. Was hältst du vom derzeitigen Techno?

F: Ich mag einiges davon. Wie in jedem Genre gibt es auch hier 90% Mist, und ich denke, daß es ein paar richtig gute Künstler gibt. Ich mag The Prodigy und The Orb, Orbital. Ein paar Sachen. Ich denke, Tracy Lord's Album ist klasse.

* Ja, aber das meiste ist bloß Kramermarktstechno.

F: Nun, ich kenne viele Leute, die so 'ne Art Musik machen. Ich mag ein bißchen davon. Vieles davon ist es aber nicht wert, daß man es sich zu Hause anhört; eher in den Clubs. Andererseits denke ich, daß Orbital als Hörerlebnis gut rüberkommen. Die klingen auch im Club klasse.

* Wir haben ein paar Internetseiten gecheckt und in einem Interview erwähnst du, daß du eine CD ROM rausbringen willst.

F: Ja. Da wird mein ganzes Bildmaterial drauf sein, meine ganzen Texte, unveröffentlichte Videos, unveröffentlichte Musik, unveröffentlichte Schriften, Videos von Wiseblood - die zwei Videos, die ich gemacht habe - und anderes. Tonnenweise Sachen. Ich habe mich mit einer Liste von Dingen hingesetzt und dann wurde Pierre von Morning Glory angesprochen. Das ist ein gesunder Prozeß, im Grunde genommen ist ein es Projekt, das ich mit diesem Typen Alex in New York mache. Ich gebe ihm das Material und er stellt es zusammen. Es ist ein großes Unterfangen und ich werde auch ein kleines Buch machen. Ein Buch mit Covern. Es wird "Foetus of Excellence, Volume 2" heißen.

* Wir haben uns über die Sache mit der CD ROM und der 10" amüsiert.

F: Ahm, das wird oder wird nicht passieren. Es gibt eine 10" Serie, die "10 by 10" heißt und auf meinem Label Entopic Ends rauskommen wird, das ich im letzten Jahr habe eintragen lassen. Das ist Entopic Ends, Delaware. Keine Ahnung, warum gerade Delaware. Ich glaube, es ist billiger sich dort eintragen zu lassen. Die erste Veröffentlichung durch dieses Label wird ein Album von 101 Cross Stations, einer New Yorker Band, sein. Die sind echt cool und wie die Beatles und ??? trifft ??? (Anm.: murmelt irgendwas) trifft viele andere Sachen. Die haben echt gute Songs. Der Soundtrack der Atrocity Ausstellung mit A.G. Ballard, der den Film geschrieben hat und das Buch, wird auch darüber rauskommen. Das ist halb fertig und mit dabei sind ich (Anm: Esel immer zuerst...), Caspar Brötzmann, Maine, James Brodken, Furnace und FM Einheit. Die 10 By 10 Serie, das sind zehn 10"s in durchsichtigem Vinyl mit durchsichtiger Plastikhülle mit Sachen von New Yorker Künstlern. Ultra Bide, Halcion, Chrome Cranks, eventuell Morning Glories, Lisblood (???) von den Pain Teens, Elysian Fields und ein paar andere. Die zehnte Single wird dann Foetus sein und ist nur in einem Boxset zusammen mit den anderen neun erhältlich.

* Hahaha.

F: Das ist eine prima Art, die Leute dazu zu bekommen, sie zu kaufen. die Box wird aus schwerem Acrylglas sein und über das ganze dann das Wappen mit Entopic Ends.

* Seltsam nur, eine CD ROM mit einer 10" rauszubringen; das ist wie Hi-Tech trifft Vinyl.

F: Ich sollte die CD ROM mit 'nem 8-Track rausbringen.

* Ich glaube, daß es unwahrscheinlich ist, daß die Leute mir einem CD ROM Laufwerk auch einen Plattenspieler haben. Geo würde die 10" kaufen, hat aber kein CD ROM Laufwerk. Zwischen den beiden Formaten besteht ein Widerspruch.

F: Das ist gut! Hi-Tech trifft Lo-Tech.

** Die ersten independent CDs, die ich je gesehen habe, waren deine Platten.

F: Ich war einer der ersten Rockkünstler auf CD. Ich war auch der erste Künstler, der diese ausklappbare Doppel-CD-Packung verwendet hat.

** Und heute ist es schwierig, deine Sachen auf Vinyl zu bekommen. Ist Gash auch auf Vinyl draußen?

F: Nein, weil es zu lang für ein Single-Album und ein bißchen zu kurz für ein Doppelalbum ist. Ich würde es aber gerne auf Vinyl rausbringen, aber ich muß noch die Rechte dafür bekommen. Dann würde ich es durch Entopic Ends veröffentlichen, ein paar Extratracks drauf tun und das ganze als Doppelvinyl rausbringen.

** Ich sammele nur Vinyl.

* Ich nicht.

F: Ich kaufe noch Vinyl. Aber andererseits kaufe ich auch noch 8-Tracks. Ich habe eine große 8-Track-Sammlung.

* Was ist das?

F: Das sind so Patronen, wie Kassetten. Heute ist es ein totes Format. (Anm: beschreibt sie und sagt, was er als 8-Track besitzt)

* Sieht so aus, als würdest du ziemlich viel machen. Der Filmsoundtrack, die CD ROM, etliche Projekte unter verschiedenen Namen. das Buch und die Remix-Jobs.

F: Außerdem habe ich ein neues Foetus-Album in Arbeit, von den so zwei bis drei Songs fertig sind. Das wird Bust heißen, was es zum perfekten Nachfolger von Gash macht. Gash bedeutet "tiefe Wunde", ist aber auch ein abfälliger Ausdruck, der "Möse" beutet. Bust steht für "zerbrochen", aber auch für Busen. Das ist also das Gegenstück. Möse und Titten. Da gibt es noch ein anderes Projekt - wenn ich schon dabei bin, erzähle ich euch auch von den anderen Projekten. (nett!!) Mesomorph Enduros Vol 2. Mesomorph Enduros Vol 1 ist eine Serie, die ich mache. Volume 2 ist zu 85% fertig und hat beispielsweise Halcion, Rocket From The Crypt, Drive Like Jehu, - Moment mal - ich glaube nicht, daß Pavement mit drauf sind, die sind zickig und versprechen mir einen Track, den sie aber zurückhalten. Es gibt noch circa 15 andere amerikanische Künstler und hoffentlich wird das Album in diesem Jahr rauskommen. Volume 3 wird lauter japanische Künstler umfassen. Im Sommer werden wir dann wieder nach Europa zurückkehren, um Festivals zu spielen. Dann geht es nach Japan, Australien, Griechenland, die Türkei und Israel.

** Ihr dürft in der Türkei spielen?

F: Wir haben ein Angebot, dort zu spielen.

* Ich glaube, du wirst noch einen kleinen Trailer mit einer separaten Notstation an den Bus hängen müssen, wenn du diesen Terminplan so weiter aufrecht erhältst.

F: Das ganze hat sich zu einer Welttournee ausgedehnt.

* Es ist schon ein bißchen her, daß Mesomorph Enduros Vol. 1 rausgekommen ist.

F: Ja, nun, Mesomorph 1 war so gut, daß ich Volume 2 nicht überstürzen wollte, aber jetzt habe ich so viele gute Künstler, daß es nur noch eine Frage des Ausfeilens ist. Jetzt, da ich das Skelett von Volume 2 fertig habe, jetzt könnte ich Volume 3 mit lauter Amerikanern machen, aber ich muß mir ein paar Künstler für mein eigenes Label aufsparen. Mesomorph ist ein Entopic Ends Unterfangen, wird aber durch Retac rausgebracht. Dann gibt es noch andere Entopic Ends Sachen. Es wird einen Major-Ableger von Entopic Ends geben, dann einen Independent-Ableger und schließlich noch andere Entopic Ends-Projekte, die über andere Labels laufen.

* Wird langsam verwirrend...

F: Ja, es wird langsam verwirrend. (lacht) Ich glaube, ich bin der einzige, der das alles noch verstehen kann. Für mich erscheint es logisch. Es gibt also drei Ableger, ich habe drei verdammte Bankkonten und ich weißt verflixt noch mal nicht was da vor sich geht. Ich schicke meine Rechnungen einfach an meinen Buchhalter und er jongliert mir dem Geld.

* Diese Produktionsjobs. In einem der Interviews stand was von EMF und einigen anderen Bands, die ziemlich quer durch den Garten sind.

F: EMF, Prong, The The, Pantera, Ethel Meatplow, Murder Inc., Fight, The Beyond, Front 242, NIN, Color Marshall, die machen Dancehall Reggea, Curve, The Cult, Cranes, Pop Will Eat Itself, teilweise vergesse ich schon was.

* Das erinnert mich an Steve Albini. Der produziert auch alles von A bis Z.

F: Ich hatte so viele verdammte Angebote, habe aber eine Menge finanziell lukrative davon abgelehnt. Im Moment ist das erstmal zurückgestellt, weil es mir zu viel von meiner eigenen künstlerischen Zeit gestohlen hat. Wenn ich zurückkehre werde ich wahrscheinlich mehr Remixe machen.

* Sind das nur Remixe?

F: Ja, jeder Song, den ich mache, hat vielleicht zwei oder drei 12" oder 7" Versionen. Einige dieser Bands, wie etwas die Chili Peppers, für die habe ich zwei verschiedene Songs gemacht. Für EMF waren es Lies und I Believe. Mein Mix von Lies hat es bis zur Nummer 23 in den US Charts geschafft. Das war nett. Dann habe ich noch drei andere Songs für das neue Album gemixt, aber ich weiß nicht, ob die mit drauf sein werden. Ich weiß von einem, der als 7" rausgekommen ist. Ich habe auch mehrere für NIN gemacht.

* Also, das sind ausschließlich Remixe?

F: Ja, die Band ist nicht dabei.

* Denn Albini arbeitet mit den Bands im Studio.

F: Ich produziere auch Bands, aber ich habe damit aufgehört, weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich saß für fünf Wochen mit diesen stinkenden kleinen Kröten im Studio fest und mochte sie als Menschen nicht. Deswegen stelle ich das erstmal für eine Weile zurück. Allerdings habe ich ein paar andere kleine Produktionsprojekte anstehen. Ich werde, vielleicht in diesem Jahr, ein Album mit Lydia machen. Hey, da ist schon wieder ein Projekt! Ich werde eine neun-köpfige Band zusammenstellen, hauptsächlich jazz-orientiert, und dann werde ich da was Seltsames von machen und das ganze Ding dirigieren, so daß sie mit einander in unterschiedlichen Variationen jammen können, um verschiedene Emotionen hervorzurufen. Das werden wird eventuell live in einer Kirche aufnehmen.

* Du bist ein Workoholic.

** Ich habe noch eine Frage zu den Songstrukturen. Ich glaube, daß bei Nail, Hole, Saw, Gash und Wiseblood die meisten Songs die gleiche Struktur haben. Sie beginnen langsam und werden dann schneller.

F: Nicht unbedingt. Manchmal geht es von schnell zu langsam. Nee, das stimmt nicht. Meinst du das Tempo?

* Von ruhig zu Chaos.

F: Nein, nicht unbedingt. Ich habe kein Schema. Ich glaube daran, mit Dynamik zu arbeiten. Ahm, ich mag das Feeling, wenn der Sound wirklich intensiv und groß ist. Und wenn du denkst, daß es nicht fetter kann, dann kommt es noch dicker. Ich mag so was. Das ist so wie "Mann, das kanm gar nicht doller werden, das ist nicht machbar" und dann ist es wie als wenn man gegen die Wand gedrückt wird, wie der Typ in der Maxwell Werbung. So ist meine Musik im best möglichen Fall. So sollte meine Musik genossen werden.

 

<< zur Playlist der Sendung       Geo´s music>>

Haiku-Press